Des Künstlers Legende…

1965

Stefan Gärtner wurde in Dresden geboren, an einem schneereichen Februartag, kurz nachdem seine Mutter noch beim Friseur war. Aufgewachsen in einem an Kultur und Strenge reichen Elternhaus, geprägt von der platonischen Sehnsucht nach Fürsorge und Anerkennung, verwöhnt vom Hinterhof-Frieden am Saarplatz.

1971

10jähriger Besuch einer ebenso polytechnischen wie monopolitischen Oberschule. 20jährige innere Emigration zur Bewältigung von Strenge und Ordnung. Studium der weiblichen Muse als platonischer Liebhaber einer Mitschülerin.

Erste Erfahrungen als Fotograf mit eigener Beirette SL 100 und mit Mutters legendärer Penti II – der „goldenen Kamera“ der DDR, gebaut im VEB Pentacon Dresden.


1980

 

 

 

 

Schöpfung von lyrischen wie grafischen Konvoluten. Auseinandersetzung mit germanischer Literatur und bulgarischem Rotwein. Nebenbei Ausbildung zum Stahlbaumonteur und Mopedfahrer. Infolge dessen längerer Aufenthalt im Sanatorium, mit eingehendem Studium von Victor Hugo, Christa Wolf, Heiner Müller, Eibauer Schwarzbier und krankenschwesterlicher Fürsorge.

1986

Während sich an der Düsseldorfer Kunstakademie Andreas Gursky dem Studium der Fotografie widmet – als Meisterschüler des Fotografen Bernd Becher – beneidet Gärtner ihn um diese Chance und absolviert sein Diplomstudium der Fabrikplanung an der TU Dresden. Heirat seiner Freundin Marion, die ihnen zwei wundervolle Kinder schenkt.

2001

Die berufliche Laufbahn führt Gärtner ein halbes Jahr nach New York. Big Apple wird zum Versuchsfeld seiner persönlichen Entfaltung, der 11. September zum Meilenstein seiner fotografischen Ambition. Fünf Jahre später begegnet er seiner heutigen Frau Kerstin. Es folgen zahlreiche Nah- und Fernreisen und sorgfältige fotografische Editionen – ein Fest für die Festplatten.

2014

In einem Workshop mit der Leipziger Fotokünstlerin Antje Kröger beginnt Gärtner die Entwicklung von konzeptionellen Portraits, Aktstudien und fotografische Kurzgeschichten. In schöpferischen Dialogen und Workshops mit Felix R. Krull www.krull-fotodesign.de vertieft Gärtner sein fotografisches Schaffen in den Bereichen Protrait und Akt. Einladung zu ersten, weithin unbeachteten Einzelausstellungen.

2018

Seit einer Reise ins Mekong Delta intensiviert Gärtner seine fotografische Auseinandersetzung mit Mensch und Natur. In der Bildreihe "Boat People" inszeniert Gärtner die Folgen einer Flüchtlingskrise, die nach der Überflutung des Ökosystems weit über Vietnam hinaus drohen. Im Fotobuch "Grüngräbchen im Herbst" würdigt er die von Menschen geschaffene Teichwelt in den Ausläufern des Lausitzer Hügellandes. Die Bildreportage "Fürstlich Drehna" dokumentiert den gescheiterten Versuch einer Renaturierung des ehemaligen Tagebaus Schlabendorf-Süd. Zahlreiche Bildreihen sind bisher unveröffentlicht.